House Vision, Sou Fujimoto Architects, 2016, Foto: Vincent Hecht
In der Stadt Biel/Bienne gibt es eine baukulturelle Tradition von höheren Häusern, die als städtebauliche Bezugspunkte dienen, vom Volkshaus (Eduard Lanz, 1932, Höhe ca. 30 m), über das Kongresshaus (Max Schlup, 1966, 53 m) bis zum Hochhaus Champagne (Walter Schwaar, 1969, 60 m). Auch heute ermöglichen hohe schlanke Gebäude die Setzung von stadträumlichen Akzenten und die Innere Verdichtung mit kleinem Fussabdruck und fördern damit den Erhalt von bestehender Bausubstanz.
Im interdisziplinären Atelier Timber Peaks werden zusammen mit den Studierenden und Dozierenden des Masters Wood Technology hohe regenerative Häuser für die Stadt Biel/Bienne entwickelt. In enger Zusammenarbeit mit den Holzbauingenieur*innen werden Gebäudeformen und -höhen ermittelt, die ein gutes Gleichgewicht zwischen städtebaulichen, ökonomischen und ökologischen Eigenschaften bieten. Gemeinsam werden Raum- und Tragstrukturen entwickelt und berechnet, die hohe räumliche Qualität bieten und dabei gleichzeitig effizient und elegant sind.
Durch den konsequenten Einsatz von lokalen regenerativen Materialen, wie Holz, Lehm, Naturstein und Naturfasern und ganzheitliche Energiesysteme werden die Treibhausgasemissionen tief gehalten, damit auch die zukünftigen Anforderungen des Klimapfades der SIA-Norm 390/1 eingehalten werden können.
Das Atelier KAOS arbeitet von Aussen nach Innen: es beginnt mit den übergeordneten Themen der Landschaft, der Stadtstruktur und den Aussenräumen. Es entwickelt Nutzungskonzept, Raumprogramm und Wohnungstypologien.
Anfängliche Analysen werden qualifiziert, Hypothesen erstellt und Strategien dazu entwickelt. Die unterschiedlichen Ansätze werden im Sinne einer ko-kreativen Projektierung gemeinschaftlich gesammelt, generiert, diskutiert, entschieden und individuell vertieft.
Das Semester ist geprägt von inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit und dem offenen Austausch zwischen Lehre, Forschung und Praxis. Wir arbeiten einzeln, in Gruppen und als Kollektiv. Exkursionen sowie Fachinputs bilden wichtige Inspirationen. Die Studierenden werden ermuntert mit analogen und digitalen Werkzeugen wie Modellbau, Zeichnen, Illustrieren, Collagieren, Fotografieren und Simulieren zu experimentieren, um zeitgenössische, historische und theoretische Realitäten zu erkunden und Ideen auszudrücken.